Notruf 112

Defibrillator

Wie handle ich richtig?

Bis der Defibrillator einsatzbereit ist, Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen.

  1. Gerät einschalten und Anweisungen des Gerätes beachten.
  2. Elektroden des Defibrillators auf den Brustkorb der Person kleben. Auf den Elektroden ist klar dargestellt, wo sie aufgeklebt werden müssen.
  3. Defibrillator einschalten. Person dabei nicht berühren, da das Gerät elektronisch die Herztätigkeit prüft.
  4. Anweisungen des sprachgesteuerten Geräts folgen.
  5. Nach Anweisung des Geräts abwechselnd Defibrillation und Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Foto: Thomas Straßer, Initiator und Vorstandsmitglied des KSV Hunding (4.v.re) übergibt den Defibrillator an Konrad Lerchenberger, der mit Michael Eginger (v.re) und Lothar Stangl diesen für die Rohrstetter Dorfgemeinschaft in Empfang nimmt. Ludwig Atzinger ((li) und Johann Senninger vom KSV sowie die weiteren Sponsoren Renate und Alfred Bergbauer, Daniel Kroiß und Simon Nothaft stießen anschließend mit Sekt auf diese sinnvolle Investition an.

Hunding Ein Defibrillator kann Leben retten. Allerdings sollte dieser im Notfall  in kürzester Zeit erreicht werden können. Für Thomas Straßer, Vorstandsmitglied des Krieger- und Soldatenvereins Hunding, ist es eine Herzensangelegenheit, dass diese lebensrettenden Geräte strategisch gut zu erreichen sind. Seiner Initiative ist es daher zu verdanken, dass nach Hunding nun auch Rohrstetten – das größte Dorf im Gemeindebereich – über einen Defibrillator verfügt. Erlöse aus Veranstaltungen und Mitgliedsbeiträgen ermöglichten es dem KSV Hunding, als Hauptsponsor für diese Aktion erneut mit 1000,00 € einzustehen. Weitere Spender fand Thomas Straßer in den ortsansässigen Firmen Fliesen Zettl, Nothaft Heizsysteme und Alfred Bergbauer  Lichtsysteme. Bei letzterem ist der Defibrillator an der Hauswand stationiert und durch die zentrale Lage (Hauptstraße 18) gut erreichbar. Die Dorfgemeinschaft Rohrstetten hat sich bereit erklärt, die Betreuung und die laufenden Kosten für den Defibrillator zu übernehmen. Wie so ein Defibrillator funktioniert ist selbsterklärend und niemand müsse sich scheuen, das Gerät anzuwenden, so Thomas Straßer. Die AED-Defibrillatoren (automatisierter externer Defibrillator) seien speziell darauf ausgelegt von Laien, ohne Erfahrung mit Defi’s, angewendet werden zu können.

Foto und Text: Aurelia Weber

Foto: Die Vorstandschaften der Freiwilligen Feuerwehr und des Krieger- und Soldatenvereins sind froh über den lebensrettenden Defibrillator im Gemeindegebiet Hunding (v.li.): Josef Weiß (2. Vorstand der Feuerwehr), Bürgermeister Ferdinand Brandl, Robert Krallinger (1. Vorstand der Feuerwehr), Ludwig Arbinger (Kommandant), Lothar Stangl, Ludwig Atzinger (1. Vorstand des KSV), Thomas Straßer, Helmut Stadler, Hans Senninger sowie Bauunternehmer Albert Straßer.

Hunding Der Krieger- und Soldatenverein Hunding (KSV), unter dem 1. Vorstand Ludwig Atzinger, war es, der die Anschaffung des lebensrettenden Gerätes initiierte. Der KSV, der zugleich Hauptsponsor des Gerätes ist, konnte den Defibrillator nun an Robert Krallinger, dem 1. Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Hunding übergeben. Da Menschenleben retten die Hauptaufgabe der Feuerwehr ist, übernimmt die Feuerwehr Hunding gerne die Betreuung und die laufenden Kosten, so Krallinger. „Als Standort kann kein besserer als das zentrale Feuerwehr-Gerätehaus gefunden werden. Wir werden noch bauliche Maßnahmen vornehmen, damit der Defibrillator jederzeit allen zugänglich sein wird.“ Bei dem Gerät handelt es sich um ein „Primedic Heart Save AED“, welches durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen beheben und so dem „plötzlichen Herztod“ vorbeugen kann. „Da allein in Deutschland jährlich mehr als 100.000 Menschen außerhalb von Krankenhäusern an einem plötzlichen Versagen der Herzfunktion sterben, war es uns ein Anliegen, dass wir im Hundinger Gemeindegebiet einen Defibrillator zur Verfügung haben“, betont Atzinger. Ursache für den „plötzlichen Herztod“ ist in den meisten Fällen ein Herzkammerflimmern. In dem Fall pumpt der Herzmuskel nicht mehr koordiniert, sondern zuckt mit einer enorm hohen Frequenz – er „flimmert“. Die Pumpleistung des Herzens sinkt abrupt auf null, der Kreislauf kommt zum Stillstand. Eine Defibrillation ist in dieser Situation die einzig wirksame Maßnahme zur Lebensrettung. Je früher sie einsetzt, desto größer sind die Überlebenschancen für den Betroffenen. Viel Zeit bleibt den Helfern allerdings nicht. Mit jeder Minute, die ohne Hilfe verstreicht, sinkt die Lebenserwartung um bis zu zehn Prozent. Bereits nach drei bis fünf Minuten beginnen die Gehirnzellen abzusterben. In dieser Zeit schafft es der Notarzt nur in den seltensten Fällen an den Unglücksort. Aus diesem Grund freut sich auch Bürgermeister Ferdinand Brandl über den ersten Defibrillator in seinem Gemeindegebiet. Die Gemeinde hat auch, zusammen mit Bauunternehmer Albert Straßer, den Kauf mitfinanziert. Wichtig ist, dass der „Automatisierte Externe Defibrillator“ (AED) auch von einem Laien bedient werden kann. Alle Schritte, die ein Ersthelfer erledigen muss, werden über eine Sprachsteuerung per Ansage und über gut sichtbare Hinweise mitgeteilt. „Allen Gemeindebürgern soll der AED vertraut sein, damit im Notfall das Schlimmste verhindert werden kann“, betont Robert Krallinger von der Hundinger Feuerwehr.

Foto: Der Krieger- und Soldatenverein Hunding, vertreten durch (v.li) Konrad Lerchenberger, Johann Senninger und Initiator Thomas Straßer übergibt den Defi an die Sondorfer, wo ihn Evi Straßer und Stephan Duschl stellvertretend in Empfang nehmen. Mit Bernhard Duschl, Helmut Schuhbaum und Manfred Behammer waren ebenfalls einige der Sponsoren anwesend.

Hunding Nun hat auch Sondorf einen Defibrillator: das lebensrettende Gerät ist gegenüber der Anna-Kapelle, an der Wand der „Vereinsschupfa“ der Dorfgemeinschaft Sondorf angebracht. Die zentrale Lage in der Dorfmitte ermöglicht ein schnelles Auffinden und raschen Zugriff im Notfall. Dank der Initiative von Thomas Straßer, Vorstandsmitglied des Krieger- und Soldatenvereins Hunding, ist der Lallinger Winkel nun bestens mit diesen wertvollen Geräten versorgt. Rund 3000,00 € hat der KSV Hunding mittlerweile für die Anschaffung der Defibrillatoren im Gemeindebereich übernommen und ist auch bei dem Sondorfer Gerät wieder Hauptsponsor, wie Vorsitzender Ludwig Atzinger betont. Die regional ansässigen Firmen Elektrotechnik Bernhard Duschl, Gebäude-Energieberatung Franz Duschl, , Schreinerei Helmut Schuhbaum, Generalagentur Manfred Behammer und die Tierarztpraxis Dr. Florian Straßer haben sich ebenfalls an der Anschaffung beteiligt. Evi Straßer, Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Sondorf und 2. Vorsitzender Stephan Duschl nahmen stellvertretend für alle Dorfbewohner das Gerät in Empfang. Der Sondorfer Verein hat sich bereit erklärt, die Wartungs- und Instandhaltungskosten für den Defibrillator zu übernehmen. Bereits im Vorfeld konnten die Sondorfer bei einem Informationsabend im Vereinsheim des Eisstockclubs, die Anwendung eines Defibrillators üben. Christian Geiß von der Firma Junghanns erklärte anschaulich und praxisnah die Vorgehensweise im Notfall. Durch die Reanimation am Übungsmodell konnten die Teilnehmer ihr Verhalten im Ernstfall üben und erfuhren, wie wertvoll die Unterstützung durch die Sprachsteuerung des Defis sein kann.

Foto und Text: Aurelia Weber