Notruf 112

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Hunding

von Andreas Schröck

Die FFW Hunding feiert in diesen Tagen das 150-jährige Gründungsfest. Das Fest bietet Gelegenheit, sich mit der vielfach nicht bekannten Geschichte der Feuerwehr zu befassen. Die Freiwillige Feuerwehr ist fraglos eine wichtige Institution in der Gemeinde, müssen ihre Mitglieder doch Tag und Nacht bereit sein, ihr Leben für Habe und Gut der Bevölkerung einzusetzen.

Die Organisation des Löschwesens entwickelte sich über einen längeren Zeitraum. Wiederholte Feuersbrünste führten zu unbeschreiblicher, heute nicht mehr nachvollziehbarer Not der Brandgeschädigten. Sie führten aber auch zu der Erkenntnis, daß ein unorganisiertes Helfen nicht ausreicht. Die Obrigkeit erließ zwar im 18. Jahrhundert mehrere Feuerordnungen, die eine wirksame Brandverhütung und Brandbekämpfung regeln sollten. Anspruch und Wirklichkeit klafften aber weit auseinander.

Die Gründung der Feuerwehren erfolgte in Bayern um 1850. In Niederbayern wurde die erste Feuerwehr 1860 in Landshut gegründet. Die Bezirksämter (Vorläufer der heutigen Landratsämter) ließen in ihrem Bemühen, auch in den Landgemeinden auf eine erfolgversprechende Brandbekämpfung durch organisiertes Löschwesen und durch Ausstattung mit technischem Gerät hinzuwirken, nicht mehr nach. Die Gründung von freiwilligen Feuerwehren auf dem Lande dauerte aber noch lange. Die erste Feuerwehrgründung im Landkreis Deggendorf erfolgte 1863 in Plattling.

Erste urkundliche Beweise für ein organisiertes Löschwesen bei uns sind die von den Gemeinden erlassenen Feuerlöschordnungen, in denen die Verhaltensweisen bei Bränden festgelegt wurden. In der Nachbargemeinde Lalling wurde am 6. März 1860 eine Feuerordnung erlassen, in der das Verhalten bei Bränden festgelegt wurde. Für die Gemeinde Hunding ist eine derartige Feuerordnung nicht nachweisbar. Die Gemeinden beließen es aber nicht beim Erlaß von Verordnungen. Bereits 1861

kauften die Gemeinden Lalling, Hunding, Grattersdorf und Nabin um 580 Gulden gemeinsam eine Löschmaschine, die in Lalling stationiert wurde. Nach Abzug des Zuschusses entfiel auf die Gemeinde Hunding ein Anteil von 63 Gulden und 45 Kreuzer, der im September 1861 an die Lallinger Gemeindekasse abgeführt wurde.

Ob es zu dieser Zeit im Lallinger Winkel bereits Vorläufer von Feuerwehren gab, läßt sich nicht feststellen. Sollte dies tatsächlich der Fall gewesen sein, konnte jedenfalls nicht von einer organisierten Feuerwehr die Rede sein.

Die in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts vom damaligen Hundinger Schulleiter Rudolf Gabler aufgestellte Behauptung, die Freiwillige Feuerwehr Hunding sein 1864 gegründet worden, trifft sicherlich nicht zu. Zu dieser Zeit gab es im damaligen Bezirksamtsbereich Deggendorf erst die Feuerwehr in Plattling. Selbst die Feuerwehr in Deggendorf wurde erst 1865 gegründet.

Um 1870 entstanden aber an vielen Orten freiwillige Zusammenschlüsse von Feuerwehrleuten, so auch in den meisten Gemeinden im heutigen Landkreis Deggendorf. In einer Bestätigung des Bayerischen Landes-Feuerwehr-Ausschusses wird als Gründungdatum der Freiwilligen Feuerwehr Hunding der 12. Februar 1870 genannt.

 

Kurze Zeit vorher waren die Feuerwehren in Grattersdorf und Lalling gegründet worden. Die alte, heute noch erhaltene Fahne der Feuerwehr von 1898 trägt die Aufschrift: Zur Erinnerung an die 28jährige Jubiläumsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Hunding. Damit dürfte feststehen, dass die FFW nicht 1864, sondern 1870 gegründet wurde. Möglicherweise bestand vor 1870 in Hunding bereits eine Pflichtfeuerwehr, die allerdings nicht nachgewiesen werden kann. Im Jahre 1867 wurde nämlich eine distriktspolizeiliche Verordnung erlassen, nach der in jeder Gemeinde eine Pflichtfeuerwehr aufzustellen war. Nach dieser Verordnung waren alle Männer über 18 und unter 55 Jahren zum persönlichen Feuerwehrdienst verpflichtet, sofern sie eigenen Besitz hatten. Vor dieser Vorschrift waren viele Männer nicht erfaßt. Dies führte in den Gemeinden natürlich zu erheblicher Unruhe. Ein Grund mehr für das Bezirksamt, auf die Bildung von freiwilligen Feuerwehren zu drängen.

 

Warum feiert die FFW Hunding heuer das 150jährige Gründungsfest? Die Erklärung ist einfach: Nachdem im Jahre 1965 das 100jährige Gründungsfest und 1990 das 125jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe gefeiert wurde, will die Feuerwehrführung die zeitliche Reihenfolge beibehalten.

Über die Gründung der FFW Hunding existieren außer der Bestätigung des Bayerischen Landes-Feuerwehr-Ausschusses keinerlei Unterlagen. In November 1873 bestätigte der damalige Bürgermeister Xaver Schauer (Zueding) dem Bezirksamt das Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Hunding. Als Kommandant wird Martin Holler aus Sondorf genannt. Zu dieser Zeit bestand möglicherweise bereits ein Feuerwehrverein, da der damalige Hundinger Lehrer Luitpold Bartl als Führer (vergleichbar dem heutigen Vorstand) genannt wird. Es ist allerdings auch möglich, das als Führer dasjenige Mitglied bezeichnet wurde, dass sich um die Schreibarbeiten kümmern musste. Der jeweilige Lehrer war nämlich auch Gemeindeschreiber. An Gerätschaften waren eine im Jahre 1872 erworbene Tragspritze ohne Saugwerk, sowie in jeder Ortschaft 2 Feuerleitern mit Haken und 6 Feuereimer vorhanden. Außerdem bestand nach wie vor der Anteil an der in Lalling stationierten Löschmaschine. Die Feuerwehr (Freiwillige und Pflichtfeuerwehr) hatte zu dieser Zeit 24 freiwillige und 10 verpflichtete Mitglieder.

In einem Schreiben an das Bezirksamt Deggendorf bekannte die Gemeinde, dass die Ausrüstung nicht genüge und die Feuerwehrmänner schlecht ausgebildet seien. Verbesserungen scheiterten an Geldmangel und der mangelnden Einsicht der Bevölkerung. So ist es nicht verwunderlich, daß die Feuerwehr kurz vor der Auflösung stand. Am 24. Dezember 1874 wurde sie jedenfalls neu gebildet. Der Gemeindeausschuss (frühere Bezeichnung für Gemeinderat) sah sich im Frühjahr 1875 genötigt, der Feuerwehr eine Unterstützung von 30 Gulden zu bewilligen. Die Bewilligung wurde mit der Auflage versehen, dass die Feuerwehr ihren Dienst versehe. Mit der Durchführung der Dienstpflichten scheint es demnach nicht zum Besten gestanden zu sein.

Im Jahre 1880 erwarb die Gemeinde eine vierrädrige Druck- und Saugspritze, die aus den Einnahmen der Bieraufschlagskasse bezahlt wurde. Die Spritze wurde in einer an das Schulhaus (jetziges Gemeindehaus) angebauten Scheune untergestellt. Die Spritze mußte mit Pferden zum Einsatzort gefahren werden. Für die Bedienung von Hand waren vier Mann notwendig. 1881 wurde die Feuerwehr mit neuen Schläuchen ausgestattet.

Bei der Gemeindevisitation 1890 wurde die Unterstellung der Spritze vom Bezirksamt beanstandet. Die Gemeinde wurde aufgefordert, sich sofort nach einem geeigneten Bauplatz umzusehen und ein Feuerwehrhaus zu bauen. Die Gemeinde wollte dieser Forderung auch nachkommen, stieß aber damit in der Bevölkerung auf große Schwierigkeiten. In zwei Gemeindeversammlungen konnte über den Standort keine Einigkeit erzielt werden. Ein Teil der Bevölkerung wollte das neue Feuerwehrhaus in Hunding, der andere Teil in Rohrstetten. Es habe den Anschein, dass hier lediglich die Frequentierung der Wirtshäuser in Hunding und Rohrstetten ausschlaggebend sei, berichtete die Gemeinde dem Bezirksamt. Der Gemeindeausschuss wollte das Feuerwehrhaus in Hunding errichten. Die unentgeltliche Bereitstellung eines Bauplatzes durch den Gastwirt Josef Weber (Gasthaus „Zum Goldberg“) dürfte für die Entscheidung des Gemeinderates eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben. Bei einer Gemeindeversammlung am 26. Juli 1891 stimmte eine Mehrheit der Gemeindebürger für den Standort in Hunding. Die Gegenstimmen kamen alle aus Rohrstetten und Zueding. Das Bezirksamt mochte das Hin und her nicht mitmachen. Sie erklärte Mitte 1891 die Ortschaft Hunding als geeigneten Ort für das geplante Feuerwehrhaus. Da zu diesem Zeitpunkt mit dem Schulhausanbau begonnen und das Schulhausnebengebäude abgebrochen wurde, musste die Löschmaschine im Stadel des Gastwirtes Weber untergebracht werden. Das Gerätehaus wurde 1892 neben dem Bach auf dem Grundstück des heutigen Anwesens Ludwig Weber errichtet.

 

Der Feuerwehrhausbau bzw. die vorangegangenen Streitigkeiten scheinen einen Niedergang der Feuerwehr verursacht zu haben. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass die Gemeinde in den folgenden Jahren wiederholt Rügen einstecken musste. 1896 stellte das Bezirksamt fest, dass die Pflichtfeuerwehr nicht zum Dienst angezogen wird. Der Bürgermeister wurde angehalten, für die Heranziehung zum Dienst und die Ausbildung der Feuerwehr zu sorgen. Im Jahre 1900 wurde moniert, dass die Feuerlöschmaschine schon längere Zeit nicht mehr gereinigt wurde. Im nächsten Jahr wurde festgestellt, dass die zur Löschmaschine gehörenden Schläuche an Privatpersonen, sogar nach Lalling ausgeliehen wurden. 1902 teilte der damalige Lehrer Theodor Fahrmeier in seiner Eigenschaft als Gemeindeschreiber mit, daß die Freiwillige Feuerwehr im Argen liege. Er bat auf die Gemeinde einzuwirken, die Freiwillige Feuerwehr auf freiwilligem Wege auf eine höhere Stufe zu bringen, ohne in Feindseligkeiten zu geraten. Die Situation besserte sich auch in den nächsten Jahren nicht entscheidend. Nach dem Bau der Wasserleitung in Rohrstetten wurden der dortigen Dorfgemeinschaft Schläuche und ein Strahlrohr für die Brandbekämpfung überlassen. Auch die 1875 erworbene Handspritze wurde jetzt in Rohrstetten aufbewahrt. Die Rohrstettener mussten sich aber verpflichten, die Gerätschaften bei Bedarf sofort an die Brandstätte zu bringen.

Im Jahre 1897 erhielten erstmals 5 Feuerwehrmitglieder das Ehrenzeichen für 25jährigen Feuerwehrdienst. Ab diesem Jahr wird immer wieder über die Verleihung des Ehrenzeichens berichtet. Am 5. Juni 1898 erhielt die Feuerwehr eine Fahne, die ohne große Feier übernommen und geweiht wurde. Der Grund für die schlichte Feier dürfte wohl in den damaligen Schwierigkeiten der Feuerwehr zu suchen sein.

 

Im Jahre 1909 hatte die Feuerwehr 53 Mitglieder und 300 Meter Schlauchmaterial. Im gleichen Jahr ist erstmals ein Feuerwehrball nachweisbar.

 

Nach Ende des Ersten Weltkrieges sind im Deggendorfer Donauboten erneut Inserate für Vereinsbälle und auch für Christbaumversteigerungen der Feuerwehr zu finden. Die meisten Veranstaltungen fanden in dieser Zeit im Gasthaus Winter in Rohrstetten statt. Die Löschmaschine wurde von Fuhrwerksbesitzern gegen Entschädigung zu den Brandstätten gefahren. Aus dem Jahre 1921 hat sich eine Entscheidung des Gemeinderates überliefert. Den Fahrern der Löschmaschine wurden folgende Entschädigungen aus der Gemeindekasse zugebilligt: innerhalb der Gemeinde – 40 Mark, außerhalb der Gemeinde bis 5 Kilometer – 50 M, darüber – 100 M.

Am 18. Mai 1924 feierte die Feuerwehr das 50jährige Gründungsfest, an dem 18 Gastvereine teilnahmen.

 

Im Jahre 1925 wurde eine gemeinsame Inspektion mit der FFW Lalling durchgeführt, die im Vorfeld – zumindest lt. Zeitungsinseraten – zu einigen Irritationen führte. Eingeladen war zu einer Inspektion mit anschließendem Konzert in Rohrstetten.

Über den Ablauf der Veranstaltung ist nichts überliefert. Für den 15. Oktober 1934 ist eine weitere Zusammenarbeit mit der Lallinger Wehr überliefert. An diesem Tag fand in Lalling eine Tagung der Feuerwehren des Bezirksverbandes Deggendorf-Land statt. Die Feuerwehren aus Lalling und Hunding führten ihren Kameraden größere Schauübungen vor. Ein Jahr später war Rohrstetten Schauplatz der Kommandantentagung. Am 18. Oktober 1935 stand der sonst so stille Ort im regsten Zeichen des Feuerwehrwesens, berichtete der Deggendorfer Donaubote. Die Hundinger Wehrmänner erhielten Gelegenheit, bei einer Geräteübung ihr Können unter Beweis zu stellen.

Da sich das bisherige Feuerwehrhaus allmählich als zu klein erwies und zudem baufällig geworden war, entschloss sich die Gemeinde im April 1941 zu einem Neubau. Während des Zweiten Weltkrieges wurde östlich des Gasthauses „Zum Goldberg“ mit dem Bau begonnen, die Maßnahme aber nicht abgeschlossen. Anfang der 1940er Jahre drängten die Aufsichtsbehörden auf den Kauf einer Motorspritze. Die Gemeinde wollte davon aber nichts wissen. Sie wollten das Gerät bei Bedarf von der Gemeinde Lalling ausleihen. Auch die Bewilligung eines Staatszuschusses führte zu keinem Meinungsumschwung. Nun bestand aber das Innenministerium auf die Anschaffung. Im Jahre 1943 wurde für 2.447 Reichsmark eine neue trag- und fahrbare Tragkraftspritze gekauft. Im Jahre 1949 drängte das Landratsamt auf die baldige Fertigstellung des Feuerwehrhauses und die Errichtung eines Schlauchtrockenturms. Da die Gemeinde das Gebäude ohne Zuschüsse nicht fertigstellen wollte, die Zuschußbewilligung sich aber längere Zeit hinzog, konnten die Bauarbeiten erst 1951 abgeschlossen werden. Mitte der 1950er Jahre geriet die Feuerwehr erneut in die Krise. Vor allem der fehlende Nachwuchs machte den Verantwortlichen zu schaffen. Am 7. Juli 1957 feierte die Feuerwehr die Weihe einer neuen Fahne mit Lina Arbinger aus Gneisting als Ehrenmutter, Katharina Laschinger aus Padling als Fahnenmutter und der FFW Lalling als Patenverein. Den Festgottesdienst hielt der nachmalige Niederalteicher Abt Emanuel Jungclausen.

 

Nach dem Bericht in der Tageszeitung herrschte an diesem Tag sengende Hitze und die Wehrmänner schmachteten unter dicker Jacke und Helm dem offiziellen Teil des Festes und der anschließenden Löschung im Festzelt entgegen. Der seit 1957 amtierende Kommandant Albert Krallinger setzte sich ein Jahr später für die Einführung der Feuerschutzabgabe ein. Er wollte, dass sich alle männlichen Gemeindebürger an den Kosten des Feuerschutzes beteiligen. Der Gemeinderat übernahm den Vorschlag und führte im Dezember 1958 eine Feuerschutzabgabe von jährlich 6 DM ein. Beim 100jährigen Gründungsfest am 11. Juli 1965 erlebte Hunding eine Gästeinvasion. An dem Fest nahmen 34 Feuerwehren und 4 Vereine aus Hunding und Lalling teil.

 

Das alte Feuerwehrgerätehaus erwies sich zwar für die Unterbringung der Feuerspritze als geeignet, war insgesamt aber zu klein. Dies galt vor allem für ein Feuerwehrauto. Im Februar 1967 entschloss sich der Gemeinderat zu einem Neubau. Über den Standort gab es aber hitzige Debatten. Bereits im Mai 1967 wurde mit dem Bau begonnen. Der Bau wurde unter tatkräftiger Leitung des damaligen Kommandanten Franz Sickinger in vielen Stunden unentgeltlicher Arbeit von den Feuerwehrleuten erstellt. Am 8. Oktober 1967 fand die Einweihung statt. Das alte Feuerwehrhaus wurde abgebrochen.

 

Anfang 1968 stand der Kauf eines Löschfahrzeugs an. Der Gemeinderat wollte einen Unimog kaufen, um Schneeräumen zu können. Bei Bedarf sollte mit dem Unimog die alte Tragkraftspritze transportiert werden. Für die Anschaffung eines Unimogs gab es allerdings keinen Staatszuschuss. Deshalb wurde noch im gleichen Jahr für 18.000 DM ein Löschfahrzeug gekauft. Die fortschreitende Technisierung und die Zunahme

des Straßenverkehrs drängte die Feuerwehren von einer Selbsthilfeeinrichtung zu einer Hilfsorganisation für viele Bereiche. 1982 erhielt die Feuerwehr für 223.000 DM ein neues modernes Feuerwehrauto LF 8 mit TS 8, Atemschutz und Rettungsspreizer, das am 31. Oktober in Anwesenheit zahlreicher politischer Prominenz die kirchliche Weihe erhielt. Seit September 1986 hat die Feuerwehr eine Frauengruppe. Im Jahre 1987 wurde das Feuerwehrhaus saniert und der Abbildung des Hl. Florian geschmückt.

Vom 3. bis 5. August 1990 wurde das 125jährige Gründungsfest gefeiert, an dem 63 Gastvereine teilnahmen.

 

Nach dem Rücktritt von Kommandant Ludwig Weber zum Jahresende 1992 fand sich auf Anhieb kein Mitglied, dass das Kommandantenamt übernehmen wollte. Nachfolger wurde im März 1993 Josef Kufner. Nach jahrelanger Diskussion wurde von einem Neubau des Feuerwehrhauses Abstand genommen und stattdessen das bestehende Gebäude umgebaut und erweitert. Begonnen wurde im Juni 1999. Die Feuerwehrmitglieder zeigten wieder eine beispielhafte Gemeinschaftsleistung. Über 1.500 Arbeitsstunden wurden unentgeltlich geleistet. Die Baukosten betrugen circa 300.000 DM. Die Einweihung fand – bei strömendem Regen – anläßlich des 1. Hundinger Feuerwehrtages Anfang August 2000 statt. Beim 2. Feuerwehrtag 2001 wurde eine Gedächtniskerze für verstorbene Mitglieder geweiht.

 

Im Juli 2002 erhielt die Feuerwehr eine neue Tragkraftspritze. Sie erhielt beim Feuerwehrtag dieses Jahres die kirchliche Weihe.

 

Eine große Herausforderung war für die Feuerwehr die Schneekatastrophe vom 8. bis 14. Februar 2006. In den sieben Tagen haben über 130 Feuerwehrleute und Hilfskräfte in 1312 Einsatzstunden im Rahmen des ausgelösten Katastrophenfalles 68 Dächer von Schnee geräumt. 15 Mitglieder der Hundinger Wehr ließen sich von ihren Arbeitgebern für die Einsätze freistellen. Bei Schneehöhen von 1,80 bis 2 Metern waren Dächer teilweise mit über 400 Kilogramm je Quadratmeter Dachfläche belastet. In der Gemeinde waren vier eingestürzte Gebäude zu beklagen, die Bewohner von zwei Häusern mussten einige Tage evakuiert werden. Die harten Tage des Katastrophenfalles haben einmal mehr deutlich gezeigt, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrmitglieder ist.

 

Der Kauf eines neuen Einsatzfahrzeuges zum Jahr 2015, das beim Gründungsfest die kirchliche Weihe erhält, fiel der Gemeinde nicht leicht. Die Feuerwehr ist gefordert, den Kauf aus eigenen Mitteln zu unterstützen. Dafür hat sich die Feuerwehrführung einige Aktionen einfallen lassen. Los ging es mit einer erfolgreichen Fastenaktion.

Da die Feuerwehr selbst über wenige Unterlagen verfügt, erweist sich die Zusammenstellung der Feuerwehrkommandanten als äußerst schwierig. Durch Befragen von Feuerwehrleuten und älterer Gemeindebürger, sowie aus Zeitungsberichten wurden – außer dem bereits genannten Martin Holler – folgende Männer ermittelt:

Kommandanten:

  • Andreas Stangl, Rohrstetten
  • Karl Höbler, Padling 1908
  • Ludwig Stangl, Rohrstetten/Kieflitz 1912
  • Xaver Wurzer, Rohrstetten ca. 1920 bis 1946, war während der Kriegsdienstzeit des damaligen Kreisbrandmeisters Alois Süß (Lalling) dessen Stellvertreter, wurde 1957 Ehrenkommandant
  • Georg Höbler, Padling 1946 – 1957
  • Albert Krallinger, Padling 1957 – 1966, wurde Ehrenkommandant
  • Franz Sickinger, Hunding 1966 – ?
  • Johann Trenner, Kieflitz 1971-1986
  • Ludwig Weber, Hunding 1986 – 1992
  • Josef Kufner, Hunding 1993 – 1998
  • Ludwig Arbinger, Hunding 1998 – 2016, wurde Ehrenkommandant
  • Franz Krallinger, Padling 2016-2022
  • Michael Wiesenbauer, Hunding seit 2022

Vorstände:

  • Ferdinand Brandl 1906-1936
  • Xaver Ranzinger 1950 bis 1952
  • Bürgermeister Joseph Zeintl 1952 bis 1966
  • Bürgermeister Adolf Weber 1966 bis 1979
  • Josef Weiß 1979 bis 2006, wurde 2006 Ehrenvorsitzender
  • Robert Krallinger seit 2006.